Birgit Sauer "Passed"
Vernissage: Samstag, 7. März 2015, 18:00 Uhr, Galerie 1. Stock
Eröffnungsrednerin: Sylvie Aigner, Kunsthistorikerin
Ausstellungsdauer: 8. März – 6. April 2015
Öffnungszeiten: Samstag, Sonntag und Feiertag 14:00 – 18:00 Uhr
Parallel zeigt fluss die Ausstellung 'drahtlos', Galerie 2. Stock
Rahmenprogramm am 15.3.2015, 11:00 Uhr: Lazy Sunday mit Kollegium Kalksburg
Fotos: Birgit Sauer: „Blurred“, 2014 - Mischtechnik - 120x180 cm und „Hello Spaceboy“ 2014 - Öl auf Leinen - 90x160 cm
Birgit Sauer ist in Wien geboren.
Ihr Studium absolvierte sie an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Ihre Ausstellungen führen sie vom Burgenland und Wien nach Deutschland, Frankreich, Italien, China, USA, Brasilien und andere Länder der Welt.
Birgit Sauers Bilder sind die Umsetzung vom Ist-Zustand, der Moment in seinem Reichtum, die Berührung des zutiefst Menschlichen.
Mit einer Freude am Experimentieren kombiniert sie einfühlsam verschiedene Techniken, um tiefschichtig ihre Ideen in die Realität zu bringen.
Ausstellungen – Auswahl:
The Brick Lane Gallery, London UK I Gut Gasteil, Prigglitz NÖ I 461 ArtZone Gallery, San Francisco I OMC Gallery, Huntington Beach, USA I Galerie 22A, Innsbruck, A I 18th Street Arts Center, Los Angeles, USA I Galerie Exner, Wien I Galerie Brunnhofer, Linz I Galerie Denkraum, Wien I Frauenkunstpreis des Landes Burgenland I Künstlerhaus, Wien I ZOOM Kindermuseum, Wien I Kampnagel Hamburg I Jyväskylan Taidemuseo Art Museum. Fin I Goldberg Institut Berlin I forum culturel, Paris I Nanjing Art Gallery China I art.ist.innen Sammlung Essl I Abstraktion in Österreich Sammlung Essl. SLO I Bundeskunsthalle Bonn I ATC, New York I Centro Cultural - Rio de Janeiro
internationale Kunstmessen, Sammlung Essl, Bawag Foundation, BMUKK, Graphische Sammlung Albertina
Gabriela Koschatzky-Elias
BIRGIT SAUER – Permanent is Nowhere
„Ihre Welt kann gar nicht weit genug sein“, schrieb Walter Koschatzky 1995 in einem Essay über Birgit Sauer.
Das gilt sowohl im rein geographischen Sinn - Arbeit und Ausstellungen führen sie weit über Europa hinaus, nach Nord- und Südamerika, bis nach China - als auch für die Breite ihres Schaffens. Es reicht von der Zeichnung und der klassischen Kaltnadel-Radierung über die Ölmalerei bis zur Photographie, zu Photo-Überarbeitungen und Videoprints. Die Formate ihrer Bilder gehen von Postkartengröße bis hin zu monumentalen Ausmaßen.
Bei den Bildern aus dem Zyklus „Wie es ist“ (?),verbindet Birgit Sauer in einer speziellen Technik Photographie und Malerei. Der Ursprung der Bilder sind Photos, die an bestimmten Orten entstehen, am Computer bearbeitet, mit Solventprint auf Leinwand aufgebracht, dann übermalt und mit Firniss geschlossen werden.
Neben der Farbe ist das bestimmende Element dieser Bilder für mich die Bewegung.
Und Birgit Sauer ist auch künstlerisch immer in Bewegung. Sie ist keine, die einmal Erfolgreiches stetig perpetuiert. Sie wagt immer neue Wege, nimmt Herausforderungen an, ja sucht sie sogar.
Studiert hat sie bei Adolf Frohner und Sigi Schenk, und die Meisterklasse vor Ablauf der üblichen Studiendauer mit Auszeichnung abgeschlossen.
Im künstlerischen Schaffen unbeugsam, geht sie unbeirrt ihren ganz persönlichen Weg. Stellt das hin, was sie hinstellen muss und was sie selbst als wesentlich ansieht. Mit unbedingter Ehrlichkeit. Konzessionslos. Ohne Kompromisse.
Bei Birgit Sauer dominiert die Farbe Rot, schon in den frappierenden großformatigen Kaltnadelradierungen ihrer Anfänge, dann in den Ölbildern, in den übermalten Fototextbildern. Jetzt sind es rote Stiefel, rote Röcke, die die Akzente setzen.
Aus dem gänzlich Informellen ihrer Anfänge ist in den letzten Jahren eine abstrakte Gegenständlichkeit geworden, die den Betrachter wohl noch mehr fordert, da er auch hinter das offensichtlich Dargestellte blicken muss.
Wie Maria Lassnig oder Elke Krystufek ist Birgit Sauer oft ihr eigenes Modell, doch nicht in der diesen Künstlerkolleginnen eigenen exzessiv realistischen, oft im wahrsten Sinne des Wortes bloßstellenden Weise, sondern in einer verfremdeten, traumähnlichen, fast poetischen Art.
Die Bilder dieser Ausstellung wirken fast wie ein Film, der vor uns abläuft, in einzelne Stills zerlegt, jedes für sich faszinierend und in sich geschlossen, in der Zusammenschau potenziert sich die Wirkung zu einer neuen Dimension.
Zum Abschluß noch ein Zitat von Walter Koschatzky: „Künstler waren immer, und sind es mehr denn je, die Ahnenden und Deutenden, die Seismographen ihrer Zeit. Ihre Unruhe, ihre Suche und Kritik ist die Chance, zu Wahrheit zu gelangen. Daß zu humanem Sein das Erlebnis von Schönheit, von Mitteilung der Formen und Farben gehört, muß unbestritten sein.“